9. März 2013

Unmögliche Wurzeln.

Weißt Du, dass ich die Haare kurz trage
damit sie nicht in den Boden wachsen,
und mich dann doch noch hinterrücks von oben wurzeln,
wo ich mich doch seit Jahr und Tag strecke,
um über mich selbst hinaus zu wachsen?

Damit ich nicht noch häufiger über meine Füße stolpere,
wenn da auch noch Haare sind, und nicht nur ich,
und damit die unter den Achseln und in der Scham keine Konkurrenz kriegen.
Ich hatte mir doch immer Locken gewünscht.

Und so sehr ich mir Mühe gab,
nie wieder Wurzeln zu schlagen,
gruben mich hölzerne Kräfte haarlos, und haarig,
geschlechtslos und weiblich,
liebevoll und kalt.
in diese große, unfassbar hässliche Stadt,
hinein.

Hörst Du, ich kann jetzt in drei Sprachen träumen,

in einer sprechen

in einer lieben

in fünfen fluchen

eine verbiete ich mir.



Meine Nasenspitze lächelt aus der Erde.
Mein Tamponfaden ist meine Liane.
Dieses Mal, dieses Mal, so flüstre ich Dir,
hab ich Muskeln, mich selbst hinauszugraben.

8. März 2013

Rauchzeichen pt. II

Hast Du eine Ahnung, wann ich ausbrechen könnte? Hast Du Dich gewappnet, alles mitzunehmen und von dannen zu ziehen, wenn ich Rauchzeichen von mir gebe? Bevor der Ascheregen niedergeht? Solche Metaphern sind grausam und ekelhaft. Meine Rauchzeichen sind immer da und langweilig giftig, das weißt Du doch. Ich hab noch nicht aufhören können, weil ich nicht ausbrechen möchte. Weil es mir immer ganz gut gefällt zwischen Ruhe und Ausbruch. Fürchte Dich nicht, ich bin ein phlegmatischer Vulkan, wenn ich uberhaupt einer sein sollte.

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