5. Januar 2011

Das Herz ist mir schon so ein ungünstiges Organ.

Das Herz ist mir schon so ein ungünstiges Organ. Um ökonomische Entscheidungen zu treffen, hat mir jemand gesagt. Aha, dachte ich unbestimmt und las auf dem Klo Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere", in einer cheapy Taschenbuchausgabe, in den 90ern nicht von mir gekauft, die damals 9.80 DM gekostet haben muss. Nichts ist so beständig wie aufgedruckte Preisschilder von ungeschenkten Büchern.
Wie geht es Ihnen, wenn ich nicht von Jalousien erzähle, die herunterklappen, beim Vorübergehen? Nicht von emotionaler Großverwirrung, bei der ich vor brennenden Mülltonnen stehe und, die Kippe lässig rauchend, plane, diese ins Benzin zu werfen? Wenn der Wind nicht meine Haare verweht, das Meer riecht, die Nacht stinkt und der Tag mir zur Begrüßung die Drehtür ins Gesicht schlägt?
"Du sagst, es zählt ein andrer Geist auf ihn ...
Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander
durch jedes Feuer gehen.
Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts."(Ingeborg Bachmann- Erklär mir, Liebe.)
Wenn nichts weh tut und der größte Adrenalinschub entsteht, wenn ich aufschrecke, weil ein Krankenwagen an meinem Fenster vorbeifährt oder ich vom Sex mit einer längst verjährten, beidseitig gescheiterten Liebschaft träume, mit "Nothing compares to you" dazu im Hintergrund. Ich öffne das Fenster weit, es ist ein schönes Fenster. Getautes Eis tropft auf meine müden Augen, ich trinke Kaffee mit zwei Dritteln Vanillemilch. Schreibe ich, um zu existieren? Existiere ich, um zu schreiben? Ein bisschen von beidem wohl.
"So this is the new year.
And i don't feel any different." (Death Cab For Cutie)
Oder doch?

1 Kommentar:

  1. emotionale großverwirrung <3

    das zu lesen versetzt mich in eine stimmung, die ich gerade sehr mag.

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