7. November 2011

Novemberdicht.

Ich esse meinen Abdeckstift, während ich leere Lippenstifthülsen auf Fensterbrettern untersuche, um zu sehen, ob noch ein Rest fremder Farbe auf meine bleichen Lippen passt. Der Asphalt sonnt mich von unten, denn nach oben wagt mein Blick nicht zu gehen. Wenn wir träumen von den Liedern, die wir kannten, ist es die Leichtigkeit, die sich in dem Netz verfängt, das wir uns stilvoller gewoben haben, als es uns ein Hippieladen verkaufen könnte.
"Sommer ist nicht hier, Sommer ist nicht hier", hatte mir einmal jemand hektisch zugerufen, die der deutschen Sprache weniger mächtig war als der Kenntnis dieses Blogs. Es war Spätherbst gewesen und ein erstaunlich kalter für Berlin, und ich war nicht überrascht, glücklich zu sein, in dieser Zeit, über Teewasser, Muffins und einer aufgeschobenen Zukunft. Eine herrliche Hommage.
Hommagen beginnen nämlich in wehenden Mantelkrägen, und wenn einer im Wind etwas ruft, und Du kannst es hören, dann dreh Dich um und lass den Regen in den Kragen laufen. Nimm Deine Mütze ab und lächle entgeistert, und spüre wie das Wasser kalt ist, kalt ist, Herbst ist, Herbst ist, bis der letzte Strudel in der Pfütze verblättert und Du Dich in Deinen Schlammspiegel verliebst.

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