23. Januar 2012

Montagsgedicht: Keiner kann eben.

Eine neue Kategorie als Hommage an Mascha Kaléko, deren Schaffenskraft einst angekurbelt wurde, durch die Veröffentlichung von Montagsgedichten, Woche für Woche, in der "Vosschen Zeitung."

Ein Gedanke um halb zehn
Ganz schön früh jetzt
rügt mein Kaffee.
Ob ich es schaffe ihn fest zu halten,
ohne aus dem Haus zu gehn?

Schon vergessen
vielleicht nie gewesen
durch den hintersten
U-Bahneingang.
Flüchtig noch beim Mittagessen.

Dann mein Versuch, Fast-Food langsam zu schlucken.
Geniesen und mal gucken, ob das geht.
Es findet sich immer einer
der vor der Leuchtreklame
und zu dir steht.

Du spielst Klavier,
ergreifst meine Hand,
den Kandiszucker,
die gepunktete Tasse.
Ich komme zu dir.

Allein
zwischen uns bleiben
Kippen.
Die Haferkekse,
Der Bio-Earl-Grey.

Ich wähne, ich bin ziemlich romantisch
bisweilen,
und kippe den Froschreiniger
chlorfrei und giftgrün,
summend ins Stacheldrahtgästewc.

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