13. April 2015

Priorität Solidarität

Oder warum mich Sexismus anekelt.

Es scheint eine Mode im konservativen Feuilleton umzugehen, sie heißt Anti-Feminismus. Das ist ja gar keine Mode, sondern quasi zeitlos, jedoch scheint mir die Strategie verändert.
http://m.welt.de/kultur/article139269797/Warum-mich-der-Feminismus-anekelt.html
http://m.faz.net/aktuell/politik/kaffeesuechtige-grossstadtfrauen-schluck-daisy-duck-13522717.html

Die Strategie bei faz und Welt scheint zu sein: Erfolgreiche Frauen schreiben darüber, warum es entweder dumm und zickig oder eklig und schwach ist, heutzutage Feministin zu sein.
Das dass eine gewollte Linie ist, dass fällt mir sehr wohl auf, und perfide zum Effekt führen soll, dass geifernde, mich durch ihren Sexismus und Rassismus anekelnde Herren sagen: Sogar die sagt das! Seht her!, geschenkt.

Dass die das tun, kann mensch auf der fb-seite von ronja von rönne nachlesen, oder bei der Jungen Freiheit oder der AFD. Das ist nicht verwunderlich, und mit so einem Feedback muss frau rechnen, wenn sie sich mit anderen Frauen entsolidarisiert und sie als ekelhaft bezeichnet.

Aber was ich ebenfalls widerlich finde: Linke Macker, die einer Frau, weil sie mehr als normschön und unter 30 ist, unterstellen, dass sie eine dumme Marionette ist, die keine Geldsorgen hat, weil sie ein von im Titel trägt. und dann all das damit legitimieren, dass es der guten Sache dient.

http://culturmag.de/litmag/david-gray-ueber-ronja-von-roenne-die-welt-und-neoliberale-pseudonaivitaet/87064

https://www.freitag.de/autoren/andreas-kemper/warum-mich-der-adel-anekelt


Und fröhlich wird Sexismus von
"männlichen Feministen"reproduziert und anstatt sich mit den beleidigten Feministinnen zu solidarisieren, vielleicht gar eine Lanze für den Feminismus zu brechen, wird Alters-, Adels-, Schönheits-, Konkurrenzbashing an einer einzelnen Person betrieben und zwar in paternalistisch as hell.
Ihr wisst schon, dass es im Feminismus auch darum geht, Frauen genauso als vollwertige Personen zu behandeln sind wie Männer? Fragt euch wirklich mal, b ihr zum einen auf einen Text von einem Mann zu dem Thema überhaupt reagiert hättet und in welcher Hinsicht eure Texte Feminismus überhaupt thematisieren.

Und dann denke ich mir ganz ehrlich, zu wem steh ich in dem Fall? Dass es nicht die jubelnden Trolle sind, deren misogynes Gewäsch mich seit Jahren vor dem Laptop zum Kotzen bringt, ist ja wohl klar. Und Ronja von Rönne ist keine Sister, jedenfalks noch nicht(Achtung, Alterspaternalismus), nicht nur, weil Feminismus sie anekelt, sondern auch, weil sie Depressionen als Entschuldigungszettel des Neoliberalismus bezeichnet hat.

Aber, ganz, ganz bestimmt gibt es von mir keine Ally-kekse an Typen, die sich auf die Priviligierung und das Alter einer, und das muss ich echt sagen, fähigen Autorin versteifen und nicht checken, wem sie damit suggerieren, er_sie habe das Maul zu halten.

denn aufgepasst: Privilegien schützen nicht vor Sexismus. Von Rönne sagt, bisher habe sie sich nicht als Frau benachteiligt gefühlt. Vielleichr seid ihr die ersten, die es sie spüren lasst, und Ronja wird doch noch zur Sister.

Wünschwn würde ich es mir wirklich, obwohl siehe oben. Denn sie ist eine richtig gute Autorin, leider, bei der jeder Satz stinkt und gleichzeitig sitzt und das tut immer besonders weh. Und wegen einer Sache: Ronja von Rönne ekelt Feminismus an und sie ist Egoistin. Für ihr eigenes Glück möchte sie Türen aufreißen und gleiche Bezahlung einfordern. Das ist nicht mein Feminismus, das ist kein solidarischer Feminismus, das ist kein feiner Zug von ihr.
Aber die Tatsache, dass eine Frau das sagt, hat nun einmal auch mit Feminusmus zu tun und seinen Errungenschaften,
Vielleicht rennt Ronja ja doch noch gegen so einige Türen und wird dann sister. Vielleicht auch nicht.
Aber wenn Friederike Haupt von Daisy-Duck Feministinnen spricht, und Büromenschen-Frauen und bösen Journalistinnen und Agenturmitarbeiterinnen, die böse zu Starbucksmitarbeiterinnen sind und daraus schlussfolgert, der moderne Feminismus wird von reichen Zicken propagiert, die nichts besseres zu tun haben, kriegt sie sicher kein Gebashe wegen ihres Alters, ihrer Namen und ihrer Privilegien.
Und warum, das so ist, liebe Ronja, auch da wirst du feststellen, dass auch Egoistinnen Solidarität von anderen Frauen brauchen, egal ob nun reich oder arm, hässlich, jung oder alt.


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