9. Juli 2010

Bloggen ums Überleben.

Es folgt, meine Damen und Herren, meine Karriere als Bloggerin. Denn: Am letzten schicksalshaften Samstagabend beschloss ich, wieder regelmäßig zu schreiben. Und die simpelste Übungsmethode ist der Blog. Dachte ich mir grade. Eigentlich sollte ich an einer eigentlich auch gar nicht so uninteressanten Soziologie Hausarbeit zum Thema "Die Repräsentation von Männlichkeit im Punkrock am Beispiel Turbonegro" schreiben, aber ich entschuldige mich damit, dass ich heute schon den ganzen Tag in der TU verbracht habe und mir auch schlicht und einfach noch Literatur fehlt. Die TU-Bibliothek kann ich jedem nur empfehlen. Ich empfinde sie als einen ganz wundervollen Ort, in ihm habe ich mein Utopia gefunden: Einen Ort, an dem alle still sind, der Großteil schaut hübsch und intelligent drein und vor allem, es gibt BÜCHER. Wenn jemals jemand bibliophil genannt werden durfte, dann bin das ja wohl ich. Wenn Bücher sich in einem Raum mit mir befinden, bin ich erregt. Die Menge der Bücher steigert die Erregung. Nur diesem Zustand nach ist es zu erklären, dass ich lesende Männer automatisch sexy finde.
Ich fahre stets mit dem Fahrrad zur TU. In mein Fahrrad bin ich seit neuestem verliebt. Nie war ich so glücklich, wie in dem Moment, als ich das erste Mal mit dem Fahrrad zur Bibliothek fuhr. Ich hab endlich das Gefühl, wirklich zu studieren, nich nur so zu tun. Immer wenn ich aber nun grade entweder in der Fasanenstraße oder zuhause ankomme, macht mir das Fahrrad fahren grade richtig Spaß und ich dreh noch ein paar Extrarunden.
Unangenehme Tatsache des Tages, an der ich nicht schuld bin:
Nicht mal bei einer gepflegten Zigarettenpause hat man seine Ruhe. Ein Chemiestudent der FU mit einer schrecklichen Frisur und einer fürchterlich aufdringlichen Art entnahm anscheinend allein dem Zustand, dass ich weiblich bin, eine Brille trage und eine Zigarette rauche, dass ich sexuell frustriert und einsam bin und nichts dagegen hab, schön unsubtil angequatscht zu werden. Ich habe wirklich nichts, nichts, nichts, gegen Nerds, im Gegenteil, die gehören definitiv zu meinem Beuteschema, aber bitte merkt euch:
1. Es ist keine gute Idee, jemanden anzusprechen, während der jemand konzentriert eine seiner ersten Zigaretten dreht.
2. Es ist gar nicht charmant, "du studierst bestimmt irgendwas geisteswissenschaftliches" zu sagen.
3. Es ist noch viel uncharmanter, einem vorzuwerfen, in den Geisteswissenschaften kriege man die LPs hinterhergeschmissen.
4. Sich wegdrehen, um angestrengt in eine andere Richtung zu sehen, ist KEIN Zeichen von Interesse.
Unangenehme Tatsache des Tages, an der ich schuld bin:
Es passierte das oft vorgestellte und mit Schrecken erwartete: Ich tippe meinen Pin in die Schranktür, mache sie auf und: Mein Rucksack ist weg! Panik überfällt mich und so weiter, ich renne im Kreis und so, probier aber zum Glück alle Türen daneben aus und ja, es war ein anderer Schrank. Merke: Endlich mal anfangen, wieder nen neuen Pin zu benutzen!
Ich habe beute definitiv zu lang geschlafen. Es bringt nichts, um 12 ins Bett zu gehen, wenn man dann trotzdem bis 11 schläft. Heute morgen wieder Kill it Kid gehört. "Send me an Angel down" ist einer der besten Songs, die ich je gehört habe.

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