An Sommerabenden kann alles passieren. Schönes und Schlimmes. Aber irgendwie bleibt es mir so oder so von Sommerabenden deutlicher in Erinnerung. Vielleicht, weil man Gerüche und andere Körperlichkeiten zwangsläufig prägnanter erlebt. Ähem.
Zumindest grenzt es fast an ein Wunder, wenn sich an Sommerabenden vier junge Frauen, die eigentlich mindestens fünf oder sogar noch mehr sind, die ein jahrelanges Schicksal als junge Mädchen in einer der schlimmsten Provinzen überhaupt teilten, es schaffen sich in der selben großen Stadt, in der sie nun alle leben, zu treffen. Und das mit dieser Infrastruktur!
Geschieht es aber doch einmal, so passieren derlei noch viel mehr wundersame Sachen. So wird sich endlich mal wieder an die verwickelte Geschichte eines stadtbekannten Tontechnikers, Dauermasturbation und Florenahandcreme erinnert. Da stellt man fest, dass sich Geschichten aus der großen Stadt von damals in das alltägliche Leben in der großen Stadt auf wundersame Weise einmischen können. Da wird bewiesen, dass es gar nicht so schwer ist, im Chor auf eine solche Geschichte folgend einen Bandnamen fragend zu kreischen und danach ohne Pause eine halbe Stunde zu lachen, Sektmate und Vitalmalz trinkend, sich nicht verschluckend. Da wird gestanden, dass man noch von Deutschlehrern träumt. Man fordert auf, alte Manierismen der Anpirschungskunst wieder aufzunehmen. Da wird einem wegen Dummheiten in der großen Stadt, die man begeht, tüchtig der Marsch geblasen. Auf dieses Wort folgend kann ich nur eine der jungen Frauen, die nicht ich selber bin, abschließend zitieren:
"Hätten wir in der Pubertät mehr Sex gehabt, dann wären wir jetzt bestimmt nicht so seltsam."
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