25. Oktober 2010

Beauvoir, Auslieferung und Sprachlosigkeit.

Einer lieben Freundin sagte ich gerade ein Telefonat ab, denn ich sei nicht mehr ansprechbar.
Das stimmt auch und so werde ich heute auch mit den Worten anderer sprechen.

Zugpersonal: -Wegen spielender Kinder auf den Gleisen verzögert sich die Abfahrt. Ich werde sie informieren, sobald ich näheres weiß.

Frau mit starrem Blick und blondierten Locken: -Im Flugzeug geht alles immer seine Ordnung. Im Zug ist man dem immer völlig ausgeliefert.

Simone de Beauvoir: -"Diese Straßen verströmen eine traurige Poesie, die ich unendlich liebe" (als Chantal)

Zugpersonal: -Wegen spielender Kinder auf den Gleisen verzögert sich der Betriebsablauf. Bitte haben Sie Geduld."

Frau mit Journal "Landlust" und Louis Vitton-Taschen: -(stöhnend) Nett.

Chantal: -Für solche Geschöpfe ist das Menschsein zu brutal. Man möchte sie darüber hinwegtrösten, dass sie geboren wurden.

Zugpersonal: -Verehrte Fahrgäste, die spielenden Kinder auf den Gleisen spielen immer noch.

Oma: -Woher kommst du denn?

Beauvoir: -"Ich würde Desinfektionsmittel kaufen". (als Andrèe)

Zugpersonal: -Verehrte Fahrgäste, willkommen im ICE von Hamburg Hauptbahnhof nach Berlin Hauptbahnhof. Wir haben momentan eine Verspätung von 54 Minuten und ich entschuldige mich für die Verzögerungen im Betriebsablauf."

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