Ich sitze in der U-Bahn und fürchte, ich vergaß, den Herd auszudrehen. Da nichts auf diesem steht, ist das Risiko eines Wohnungsbrandes gering. Jedoch hüpft mein Herz einen Moment vor Panik, bis mir einfällt: Nichts Wertvolles befindet sich in ihr. Und Panik löst sich in überraschendes Glück auf, jung und arm zu sein, mit der Existenzgrundlage, die in die Handtasche passt.
Auf der Rolltreppe berührt mich jemand zufällig sanft am Arm. So sehe ich mich um, ob es nicht doch der schüchterne Gruße einer bekannten Person ist. Doch es war nur der I-Pod in der Hand einer Fremden.
Als ich malte, überkam mich ein Gefühl der Trennung. Ich fühlte, dass wir uns heute so nah sein würden, wie nie, doch schon ab morgen, in stetigen, kleinen Schritten ein jeder von uns aus der Stadt fort gehen würde, bis wir vielleicht bereits in einem Jahr in alle Winde gestreut seien. Den Pinsel in der Luft haltend, war ich verblüfft, ob der Option nun darüber lachen oder weinen zu können.
Mir gegenüber sitzt eine Person mit rotgoldenem Haar, einer Stupsnase und einer ausnehmend nervigen Stimme. Neben mir sitzt ein ansehnlicher junger Mann. Ich schreibe das in mein Notizbuch und wenn er rüber sieht, erkennt er hoffentlich meine Unverblümtheit und wir können uns gemeinsam woanders hinsetzen. Doch er lächelt frohlockend zu ihrem Geschwätz und die Beiden steigen gemeinsam aus.
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