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22. September 2012
Und übrigens: "Die Aubergine"
Helene existierte nicht, denn ihre Beine waren gebrochen.
Sie hatte Paul abgeschossen, denn seine Zähne waren hässlich.
Er hatte gelacht, wenn er über Poltik sprach, wenn er über seine kleinen Gedanken und Utopien fantasierte, wenn er sich zum Gehen aufrichtete,
er sagte
„Voll Geil, ey“ und kniff die Augen zusammen und lachte in dieser fiesen Tonart. Wie ein Erdhörnchen, wie ein bekiffter Junge und all das wäre noch zu ertragen, wenn er nicht die Zähne entblößte! Klein und spitz, klein und spitz wie die Brüste der gemeinsamen 13-jährigen Tochter Mirjam.
Helene war an die Grenzen des Humanismus gegangen, hatte Erde durch Wasser getauscht, und wo war sie gelandet? Bis in den Rachen des Menschengeschlechts und es war nich der faulige Atem, der sie betäubte, sondern der Anblick ihrer Haifischzähne.
Sie hatte sein Geschlecht lieben gelernt, den auberginenförmigen Penis, sie hatte leidenschaftlich mit ihm geschlafen, sie hatte es ertragen, dass er nicht tief in sie kam, sie hatte es ertragen mit der Tiefe seines Geistes und oh, wie
hatte sie gegen seine Zähne gestoßen.
Paul, Paul, du hast mich nie geschlagen, nie dominiert, immer hast Du gelacht, immer wolltest Du Themen aussparen, nie konntest du Dich an meiner Andersartigkeit erregen. Paul!
Ich hab dir einen geblasen, als Du aufgeregt warst, vor deiner Examensprüfung. Ich habe es ertragen, wenn du an meinen Brüsten herumbissest, bis es blutete. Ich habe deinen fehlenden Humor ertragen, und nun wagst du es noch, zu lachen?
Helene war mittelgroß, hatte schulterlanges Haar, das sich noch nicht völlig zwischen Blond und Grau entschieden hatte und so vielleicht etwa ockersilber genannt werden konnte und hatte unaltersgemäß die vorderen Strähnen längs des Scheitels mit billigen Plastikspangen aus der Stirn geclippt.
22. Juli 2012
A serious Girl. Or:Let's watch our dreams die.
Letzte Woche habe ich mich der schönsten Nebensache der Welt gewidmet (dass das mit dem Sex Quatsch ist, habe ich an anderer Stelle mehrfach erwähnt): Sich frisieren und frisieren lassen.
Erst wurden mir mit bilingualen Instruktionen die Haare gekürzt. Schon zum zweiten Mal wesentlich erfolgreicher und preisgünstiger als bei "Grünton", den ich ahnungslos und mit der traurigen Glanz und Gloria meiner früheren Berliner Zugezogenen-Arroganz bis vor kurzem für in beiden Kategorien unübertreffbar hielt. Aber sowohl der Mini-Oma-Frisör in der Innenstadt, als auch die polnische Discount-Kette "Trendy" wissen, mit kurzem Haar umzugehen. Schade eigentlich, denn eines meiner liebsten Erste-Welt-Abenteuer ist es, nicht zu wissen, wie scheußlich oder wundervoll ich nach einem Frisörbesuch aussehe. Erster verwandelte wenigstens mein Haupthaar mit Hilfe von dafür geeignetem Lack, Spray und Wachs in diesen Neunziger-Jahre Alptraum, vorne gebügelt, hinten hochgerupft, ein Pfau in Aschgrau sozusagen. Bei Trendy bekam ich für 5 Zloty mehr eine ungefragte Glätteisenbehandlung, was für mich, die ich seit Kindheit unter meinen unregelmäßigen Locken leidend, die so manche unliebsame Bekannte und/oder Prenzlbergfrisörin als "bieder" bezeichnete, immer wieder ein ungesundes, guilty pleasure darstellt. Nach der Fremdhaarbefassung rannte ich zu Rossman und kaufte Syoss-Chemie, die ich anschließend absichtlich eine Viertelstunde zu lang einwirken ließ. Das Ergebnis ist: barszcz-farben.
Es gibt nicht vieles, was Barszcz in seiner Intensität, geschmacklich und farblich ähnelt. Umso stolzer bin ich, ein Abbild meiner Lieblingssuppe zu sein. Ich werde mich in jedem Fall mit einem Vorrat dieses Haarzerstörprodukts und der ihm gleichenden Tütensuppe gegen den deutschen Winter (jaha, den draußen und den in der Seele) wappnen. Ich bin lange genug innen unvernünftig und außen vernünftig aschgrau gewesen. So frisiert tummle ich mich in Gdanks und Nowa Hutta. Kombiniert mit schwarzem Second-Hand-Samttutu, schwarzer Bluse über alter grauer Strumpfhose und ebenfalls antrazithnen Adidas haftet etwas verrucht gruftiges an mir- genauso gut wie das geneigte Klassenkameradinnen schon mit 15 konnten.
Ich aber habe jeher außerhalb Berlins den komischen Drang, mich von meiner Umgebung abzuheben. So muss man mich noch besuchen, möchte man mich in Joga-Pants bei Kunstworkshops assisitieren, in bodenlangem Kleid Museumsführungen halten und in roten Schlaghosen durch geschichtsträchtige Floure wandeln sehen. Zurück in Berlin sehe ich schneller wieder aus wie eine lesbische Version Rory Gilmores, eh wir Termine für die Großstadtstelldicheins finden, mit jedem einzelnem von uns. Wobei ich schon versuchen werde, etwas Juliette Binoche im Kostüm Karen Os mitzuschleppen.
Als Kind konnte ich mir immer nicht vorstellen, wie ich aussehe, denke, fühle, lebe als Erwachsene. Dann verging die 20 und die ein oder andere Zahl dahinter, und ich wusste warum: Weil ich weder erwachsen aussehe, noch denke, noch fühle, noch lebe. Und nach drei Monaten Krakau dann plötzlich gestern so: That's it. So wie jetzt bin ich sicher nicht mein ganzes Leben, aber ich kann doch sehen, dass so wie ich denke (sozialwissenschaftlich viel über Atrocities und Identitätsbildung, bildungsmäßig viel über Bildnisse dieser), fühle (zu tief und zu viel und zu schnell, aber in gesündere Bahnen gelenkt), lebe (nicht verplant, aber mit Plänen), das kann man ein bisschen die erwachsene Version von mir nennen. Und das geschah tatsächlich durch die äußere Veränderung. Von anfangs sehr seriös im Pleasantville-Style zu sehr casual hippiesk, zu der Mod-Attitüde, in der ich mich eben sehr serious finde. Und weil ich das nicht ironiefrei erzählen kann alles, und ich mir des "Machen sie doch mal was ganz verrücktes, färben sie sich die Haare!"-Faktors nicht erwehren kann, und es durchaus bedenklich finde, dass ich wie vorgefasst über Yoga und Beauty-Programm zum Seelenfrieden kam, habe ich eine Playliste für alle Aspekte dieses "Erwachsens" erstellt.
Let's watch our dreams die.
Belle and Sebastian: Step into my office, Baby
Maximo Park: Apply some pressure
The Thrills: Fancy Restaurant
Mikrofisch: Delusions of Decay
Belle and Sebastian: Get me away from here I am dying
Nina Simone: Feeling good
Ben Caplan: Seed of Love
Phantom/Ghost: Thrown out of Drama School
Marina and the Diamonds: I'm not a robot
The Thrills: Faded Beauty Queens
Regina Spektor: Ghost of a corporate future
Belle and Sebastian: Expectations
Tocotronic: Das Unglück muss zurückgeschlagen werden
Socalled: Work on what you got
The Divine Comedy: Generation Sex
Belle and Sebastian: Dear Catastrophe Waitress
Amanda Palmer: Ampersand
Und nie die Worte Yodas vergessen:If you end your training now - if you choose the quick and easy path as Vader did - you will become an agent of evil.a
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Neurotisch,
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9. Februar 2011
Lied gegen die Schwerkraft
Sag mal Körper, langsam fühle ich mich verarscht von Dir. Hast Du es nicht noch vor zwei Wochen geschafft, dass mich Verkäuferinnen als "armes süßes kleines Mädchen bezeichneten", als ich kaltblütig ein Kleid umtauschen wollte, dass ich anderswo billiger gesehen hatte? Wurde ich wegen Dir nicht gestern beim Bier kaufen nach meinem Ausweis gefragt?
Gut, dass ich mich bereits Mitte September darauf freuen kann, "Ich hab 23 Jahre mit mir verbracht" durch mein Revier zu schmettern, damit habe ich mich schon abgefunden. Und auch damit, dass mein Wortschatz immer noch schwindend gering ist, ich ab und zu über der Kloschüssel hänge, nur einen Abend vor Klausuren zu lernen beginne, mir Tetrisfelder an die Wand malen möchte, der Ausdruck "an der Tür schellen" in mir Lachanfälle auslöst. Aber in der Performation von traditioneller Weiblichkeit hast Du mich einst mit üppigen Hüften beschert, die über Körbchengröße 75 A hinwegtäuschten. Und nun, gerade mal 10 Jahre später, was fällt Dir da Lustiges ein? Links im Winkel, was seh ich da? Die Schwerkraft. Das ist doch kein Alter für die Schwerkraft! Ich bin doch nicht Dornröschen, die mit 20 schon so zäh war, dass man eine besonders alte Hirschkuh finden musste, um damit die Menschenfresserstiefmutter zu verkohlen! Und außerdem ist da doch gar nichts da, für die Schwerkraft! Ich dachte immer, das kommt noch und dann hängt es bereits! Das ist bloßer Zerstörungswillen der Schwerkraft! Pure Lust am Deprimieren auf der Mikroebene. Damit auf der Meseoebene mehr verhüllende Klamotten gekauft werden. Und auf der Makroebene die Runterdrückung der Frau durch die Schwere, ob die der Männer oder anderer Kräfte des Seins, abgefeiert wird. Na komm, Schwerkraft, das ist doch wirklich nicht Dein Ernst, oder? Soll ich nun, sollte ich mal meinen Ausweis vergessen, sagen, sehen Sie sich doch mal meine Brüste an, hm? Ist es das, was Du willst? Und Körper, Du lässt das einfach so zu? Ich bin enttäuscht. Peter Licht hatte Recht, verdammt.
Nur weil ich mit 10 meiner Mutter noch glauben machte, ich würde mir immer noch gern Tierheim-Tier-Vermittelsendungen angucken, weil ich glaubte, es bräche ihr das Herz, wenn sie die Wahrheit erführe, und aus dem selben Grund meinem Vater mit 15 verschwieg, das mein Liebesleben sich nicht mehr 19:40 bei GZSZ abspielte, brauchst Du Dich doch nicht damit zu rächen!
Gut, dass ich mich bereits Mitte September darauf freuen kann, "Ich hab 23 Jahre mit mir verbracht" durch mein Revier zu schmettern, damit habe ich mich schon abgefunden. Und auch damit, dass mein Wortschatz immer noch schwindend gering ist, ich ab und zu über der Kloschüssel hänge, nur einen Abend vor Klausuren zu lernen beginne, mir Tetrisfelder an die Wand malen möchte, der Ausdruck "an der Tür schellen" in mir Lachanfälle auslöst. Aber in der Performation von traditioneller Weiblichkeit hast Du mich einst mit üppigen Hüften beschert, die über Körbchengröße 75 A hinwegtäuschten. Und nun, gerade mal 10 Jahre später, was fällt Dir da Lustiges ein? Links im Winkel, was seh ich da? Die Schwerkraft. Das ist doch kein Alter für die Schwerkraft! Ich bin doch nicht Dornröschen, die mit 20 schon so zäh war, dass man eine besonders alte Hirschkuh finden musste, um damit die Menschenfresserstiefmutter zu verkohlen! Und außerdem ist da doch gar nichts da, für die Schwerkraft! Ich dachte immer, das kommt noch und dann hängt es bereits! Das ist bloßer Zerstörungswillen der Schwerkraft! Pure Lust am Deprimieren auf der Mikroebene. Damit auf der Meseoebene mehr verhüllende Klamotten gekauft werden. Und auf der Makroebene die Runterdrückung der Frau durch die Schwere, ob die der Männer oder anderer Kräfte des Seins, abgefeiert wird. Na komm, Schwerkraft, das ist doch wirklich nicht Dein Ernst, oder? Soll ich nun, sollte ich mal meinen Ausweis vergessen, sagen, sehen Sie sich doch mal meine Brüste an, hm? Ist es das, was Du willst? Und Körper, Du lässt das einfach so zu? Ich bin enttäuscht. Peter Licht hatte Recht, verdammt.
Nur weil ich mit 10 meiner Mutter noch glauben machte, ich würde mir immer noch gern Tierheim-Tier-Vermittelsendungen angucken, weil ich glaubte, es bräche ihr das Herz, wenn sie die Wahrheit erführe, und aus dem selben Grund meinem Vater mit 15 verschwieg, das mein Liebesleben sich nicht mehr 19:40 bei GZSZ abspielte, brauchst Du Dich doch nicht damit zu rächen!
9. Oktober 2010
Und Anti-Aging Créme hilft doch gegen Stewardessenkrankheit.
Ich sitze in der U-Bahn und fürchte, ich vergaß, den Herd auszudrehen. Da nichts auf diesem steht, ist das Risiko eines Wohnungsbrandes gering. Jedoch hüpft mein Herz einen Moment vor Panik, bis mir einfällt: Nichts Wertvolles befindet sich in ihr. Und Panik löst sich in überraschendes Glück auf, jung und arm zu sein, mit der Existenzgrundlage, die in die Handtasche passt.
Auf der Rolltreppe berührt mich jemand zufällig sanft am Arm. So sehe ich mich um, ob es nicht doch der schüchterne Gruße einer bekannten Person ist. Doch es war nur der I-Pod in der Hand einer Fremden.
Als ich malte, überkam mich ein Gefühl der Trennung. Ich fühlte, dass wir uns heute so nah sein würden, wie nie, doch schon ab morgen, in stetigen, kleinen Schritten ein jeder von uns aus der Stadt fort gehen würde, bis wir vielleicht bereits in einem Jahr in alle Winde gestreut seien. Den Pinsel in der Luft haltend, war ich verblüfft, ob der Option nun darüber lachen oder weinen zu können.
Mir gegenüber sitzt eine Person mit rotgoldenem Haar, einer Stupsnase und einer ausnehmend nervigen Stimme. Neben mir sitzt ein ansehnlicher junger Mann. Ich schreibe das in mein Notizbuch und wenn er rüber sieht, erkennt er hoffentlich meine Unverblümtheit und wir können uns gemeinsam woanders hinsetzen. Doch er lächelt frohlockend zu ihrem Geschwätz und die Beiden steigen gemeinsam aus.
Auf der Rolltreppe berührt mich jemand zufällig sanft am Arm. So sehe ich mich um, ob es nicht doch der schüchterne Gruße einer bekannten Person ist. Doch es war nur der I-Pod in der Hand einer Fremden.
Als ich malte, überkam mich ein Gefühl der Trennung. Ich fühlte, dass wir uns heute so nah sein würden, wie nie, doch schon ab morgen, in stetigen, kleinen Schritten ein jeder von uns aus der Stadt fort gehen würde, bis wir vielleicht bereits in einem Jahr in alle Winde gestreut seien. Den Pinsel in der Luft haltend, war ich verblüfft, ob der Option nun darüber lachen oder weinen zu können.
Mir gegenüber sitzt eine Person mit rotgoldenem Haar, einer Stupsnase und einer ausnehmend nervigen Stimme. Neben mir sitzt ein ansehnlicher junger Mann. Ich schreibe das in mein Notizbuch und wenn er rüber sieht, erkennt er hoffentlich meine Unverblümtheit und wir können uns gemeinsam woanders hinsetzen. Doch er lächelt frohlockend zu ihrem Geschwätz und die Beiden steigen gemeinsam aus.
2. Oktober 2010
Durstig, duftend und dehydriert
Aus hier nicht relevanten, jahreszeit- und zu Nierenfreiheit entwachsener Kleidungbedingten Gründen wird mir ärztlich empfohlen, fünf Tage keinen Alkohol zu trinken. Und nun denke ich darüber nach, ob das schwer wird oder nicht.
Ich ging heute aus, man könnte also meinen, ich machte den Härtetest. Jedoch muss ich eingestehen, meine Begleitung ist eine nikotinsüchtige Straight-Edglerin, aus diesem Grund fiel das Gruppenzwang-Phänomen schon mal weg. Ironischerweise möchte diese Person gerade aus ähnlichen Gründen ein paar Tage nicht rauchen. Es war ein gemeinsames Lust und Verzichttreffen also.
Wir gingen uns zum Aufwärmen tüchtig beessen. Das hemmte mein Risiko, denn wenn ich lecker auf der Zunge schmecke, muss ich nicht dabei die Geschmacksnerven durch Gärung überreizen, aber leider war das dann bei ihr so mehr der Drang nach Lunge und Zigarette. Doch noch waren wir beide hart und gingen zum nächsten Level über: Dem düster umsschwängerten, Shotwimmelnden und aschenbecherversehrten Raucherlokal. Als ich die Mangosaftschorle zwecks Durststillung die Kehle runter rinnen lasse, freue ich mich noch über meinen erniedrigten Nikotinkonsum ohne angeheitertes Drehvergnügen; meine Begleitung aber sieht lüstern zu mir herüber und holt ihren Tabak aus der Tasche, weil mein neidisch beobachteter erster Zug ihre Selbstdisziplin bereits in den Keller rutschen lässt. Als ich etwas später einen Virgin-Mojito ordere, stelle ich mir mein cleanes Leben eigentlich schon ganz nett vor. Weniger rauchen, weniger Kater, mehr Geschmack, gar nicht mal so schlecht.
Auf dem Nachhauseweg lese ich vergnügt in dem fabelhaften Buch, das meine augenblickliche Lektüre ist. Ein weiterer Vorteil, denn das ist deutlich amüsanter als erschöpft in den krankenhausgrünen Plüsch zu fallen. Ich komme nach Hause und möchte meinen Stundenplan erstellen. Ich bin zu müde. Sehen wir mal weiter. Betrunken den Stundenplan zu erstellen wäre vielleicht eine ganz gute Idee. Aber nicht, dass man dann statt im Hofmannsthal Kurs im Hoffmannswaldau-Kurs landet. Nur so kann ich mir diese wahre Geschichte, von der ich neulich hörte, erklären.
Ich ging heute aus, man könnte also meinen, ich machte den Härtetest. Jedoch muss ich eingestehen, meine Begleitung ist eine nikotinsüchtige Straight-Edglerin, aus diesem Grund fiel das Gruppenzwang-Phänomen schon mal weg. Ironischerweise möchte diese Person gerade aus ähnlichen Gründen ein paar Tage nicht rauchen. Es war ein gemeinsames Lust und Verzichttreffen also.
Wir gingen uns zum Aufwärmen tüchtig beessen. Das hemmte mein Risiko, denn wenn ich lecker auf der Zunge schmecke, muss ich nicht dabei die Geschmacksnerven durch Gärung überreizen, aber leider war das dann bei ihr so mehr der Drang nach Lunge und Zigarette. Doch noch waren wir beide hart und gingen zum nächsten Level über: Dem düster umsschwängerten, Shotwimmelnden und aschenbecherversehrten Raucherlokal. Als ich die Mangosaftschorle zwecks Durststillung die Kehle runter rinnen lasse, freue ich mich noch über meinen erniedrigten Nikotinkonsum ohne angeheitertes Drehvergnügen; meine Begleitung aber sieht lüstern zu mir herüber und holt ihren Tabak aus der Tasche, weil mein neidisch beobachteter erster Zug ihre Selbstdisziplin bereits in den Keller rutschen lässt. Als ich etwas später einen Virgin-Mojito ordere, stelle ich mir mein cleanes Leben eigentlich schon ganz nett vor. Weniger rauchen, weniger Kater, mehr Geschmack, gar nicht mal so schlecht.
Auf dem Nachhauseweg lese ich vergnügt in dem fabelhaften Buch, das meine augenblickliche Lektüre ist. Ein weiterer Vorteil, denn das ist deutlich amüsanter als erschöpft in den krankenhausgrünen Plüsch zu fallen. Ich komme nach Hause und möchte meinen Stundenplan erstellen. Ich bin zu müde. Sehen wir mal weiter. Betrunken den Stundenplan zu erstellen wäre vielleicht eine ganz gute Idee. Aber nicht, dass man dann statt im Hofmannsthal Kurs im Hoffmannswaldau-Kurs landet. Nur so kann ich mir diese wahre Geschichte, von der ich neulich hörte, erklären.
12. September 2010
Eitle Art der Selbstverletzung
Sich mit dem Holzkamm striegeln.
Bis er auf der Kopfhaut ankommt und es weh tut.
Ist gut für die Haare.
100 Bürstenstriche am Tag.
Das ist so ein Omaspruch.
Verteilen das Fett im Haar.
Sagt Brigitte.
Meine Art, etwas zu spüren.
Sagt Sommer hier.
Bis er auf der Kopfhaut ankommt und es weh tut.
Ist gut für die Haare.
100 Bürstenstriche am Tag.
Das ist so ein Omaspruch.
Verteilen das Fett im Haar.
Sagt Brigitte.
Meine Art, etwas zu spüren.
Sagt Sommer hier.
10. September 2010
Rauchsucht durch Koffeinabhängigkeit ersetzen
Bin ich noch zu retten,
im Leben ohne Zigaretten?
Selbstgedrehte Glimmstängel machen zwar
auch einen auf tough und sympathisch,
doch leider vor allem todkrank, hustend, pleite
und phlegmatisch.
Ein Earl Grey am Morgen dagegen,
entlockt mir ein Grinsen im strömenden Regen.
Der Kaffee in der Eigensdafürpause,
gibt mir ein gruseliges Gefühl von zu Hause.
Ich weiß gar nicht, ob ich mich da so gut berate,
doch weiter geht es mit einer Mittagsclubmate.
Am Ende des Tages kann ich nicht schlafen,
und auch nicht mehr wissen, was reimt sich auf schlafen?
Doch wer braucht auch ein Tagleben in verrauchter Energie?
So motiviert war ich noch nie,
mich dem kleinen Bruder zu entziehen,
ich lobe mal das Koffein!
*Nachtrag am 13.9.: Auf Schlafen hätte ich reimen können: auch nicht mit dem Zählen von Schafen. Mir wurde klar, dass die Assoziation von "Schafen" und "schlafen" wohl einzig auf dem Reim beruht. "Schäfchen zählen", "Schäferstündchen" (für miteinander schlafen). Und das gefällt mir irgendwie nicht. Daher bleibts, wies ist.
im Leben ohne Zigaretten?
Selbstgedrehte Glimmstängel machen zwar
auch einen auf tough und sympathisch,
doch leider vor allem todkrank, hustend, pleite
und phlegmatisch.
Ein Earl Grey am Morgen dagegen,
entlockt mir ein Grinsen im strömenden Regen.
Der Kaffee in der Eigensdafürpause,
gibt mir ein gruseliges Gefühl von zu Hause.
Ich weiß gar nicht, ob ich mich da so gut berate,
doch weiter geht es mit einer Mittagsclubmate.
Am Ende des Tages kann ich nicht schlafen,
und auch nicht mehr wissen, was reimt sich auf schlafen?
Doch wer braucht auch ein Tagleben in verrauchter Energie?
So motiviert war ich noch nie,
mich dem kleinen Bruder zu entziehen,
ich lobe mal das Koffein!
*Nachtrag am 13.9.: Auf Schlafen hätte ich reimen können: auch nicht mit dem Zählen von Schafen. Mir wurde klar, dass die Assoziation von "Schafen" und "schlafen" wohl einzig auf dem Reim beruht. "Schäfchen zählen", "Schäferstündchen" (für miteinander schlafen). Und das gefällt mir irgendwie nicht. Daher bleibts, wies ist.
9. September 2010
Sometimes my skin...
seems just not skin enough to cover whats inside.
And it seems that it had to, to be friendly, sweet and to survive.
But sometimes I'm just durchsichtig.
Heute ist einfach nicht mein Tag. Heute ist einfach zuviel heute.
So wie dieser Abend im Juli schon zu viel gestern ist, als ich das erste Mal dies Jahr meine Jacke aus Tierhaut trug, denn es begann innen und außen plötzlich kalt zu werden.
Schon verrückt, wenn man das Nudel-ich aus dem brodelnden Topf nimmt, ordentlich durchsiebt, um mal zu gucken, was außer Verwässerung noch übrig bleibt und schließlich, der besseren Konsistenz wegen abschreckt.
Ich hab mal gelernt, das sei gar nicht gut, ein bisschen sollen die Nudeln schon aneinander kleben, damit die Soße besser hält und dem ganzen Schnellwarmessgericht etwas Würze verliehen wird.
Ich lerne heute, dass man mich nicht mit Spaghetti vergleichen sollte. Spaghetti mag ich nämlich.
Julia Roberts sagte mal irgendwas über reich sein und das allein mache nicht glücklich, aber es weine sich schon besser in nem schicken Wagen als in der Straßenbahn.
Ich meine:
Son Quatsch. Ich war schon froh, in der U-Bahn nicht allein gewesen zu sein, als mir Belle and Sebastian
mal wieder das Leben retteten.
11. August 2010
Skin
I take off my sweatshirt
with
words painted by a girl
I barely know.
There is a vest underneath
with
words written from a song
I used to listen to frequently last summer.
I take off my vest
which
is grey like the sweatshirt
I currently bought.
There is a bra underneath
with
a pattern of the fur of a tiger
and Butterflies I don't like Butterflies.
I take off my bra
which
is orange and grey like the vest and the sweatshirt.
There are breasts underneath
all sweaty and scratched.
Like Skin,
which is hot and sinful.
with
words painted by a girl
I barely know.
There is a vest underneath
with
words written from a song
I used to listen to frequently last summer.
I take off my vest
which
is grey like the sweatshirt
I currently bought.
There is a bra underneath
with
a pattern of the fur of a tiger
and Butterflies I don't like Butterflies.
I take off my bra
which
is orange and grey like the vest and the sweatshirt.
There are breasts underneath
all sweaty and scratched.
Like Skin,
which is hot and sinful.
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