Für die.
Für die, die am Bahnsteig nicht still stehen können.
Für die, die aus der Schauspielschule flogen.
Für die, die auf und ab wandern müssen.
Für die, die, eh, die haben schon Kieferschmerzen von den engen Kopfhörern.
Für die, die, mit den großen Köpfen und dem kleinen, ähm, dem großen Minderwertigkeitskomplex.
Für die, die Hypochondrie.
Für die, die Selbstbewusstsein haben, ohne Dünkel.
Für die, die Celan lesen und Sarah Kane,
und dann Adorno und trotzdem noch Lyrik.
Für die, die.
Für die, die tanzen gehen,
für die, die yeay "is it getting better, or do you feel the same".
Für die, die auf zwei S-Bahnreihen schlafen.
Für die, die furzen.
Für die, die Liebe brauchen, wie Kinski,
und für die, die ihn nicht verstehen.
Für die, die Salinger gelesen haben,
und jetzt Miller und Ginsberg und Kerouac
und für die Graphic Novel Bible und für Art Spiegelman.
Für das dänische Comik, das Mosaik,
und für die, die.
Für die Bilder an unseren Wänden,
für die, die Post-Its Klebstoff unter den Fingernägeln haben.
Für die letzte Seite und für die,
die das Vorwort überspringen
und für die, die das Nachwort rausreißen.
Für Regina und Undine.
Für die, die ihre eigenen Gebete schreiben und für die,
die in Schweigen schlafen und für die, die wach liegen
und nachts myokardinieren.
Für die, die kaputt sind, aber nur ein bisschen.
Für Mascha, für Else, für Ingeborg.
Für die, die das alles so ernst nehmen,
für die, die des Wahnsinns lachen und lächeln,
für die,
die lächeln für die Kamera.
Für Evelyn, für Amanda, für die Literaturwissenschaft und die Soziologie,
für Goffman, für Luhmann, für dich.
Für die, die nicht aufhören wenn es im Treppenhaus schon nach Eintopf stinkt.
Für die, die.
Kinski, ja, er wollte alles, also: Liebe...Und Benn hat geschrieben: Ihr nennt schon heilig, was ich nur doof nenne. Dieser Gedanke gefällt mir sehr, und Deine Hommage: eine Hommage und Absage an Alles und Nichts, an das Heilige und Doofe, eine Hommage an die Liebe also, - um einmal eine Hommage an diesen Text zu schreiben, Andreas
AntwortenLöschenVielen Dank. Mir gefällt dieser Gedanke von Benn auch sehr; ich habe ihn an anderer Stelle schon platziert gesehen:)
AntwortenLöschenUnd mir gefällt dieser Kommentar.
Eine gute Nacht,
Regine
Einen guten Gedanken kann man natürlich gar nicht oft genug wiederholen...Er muss sich herumsprechen, bis er den höchsten Staus einer ausgesprochenen Wahrheit erreicht hat: den der Phrase.
AntwortenLöschenAlso spotte Du ruhig: Ich konfabuliere mit System. Meistens. Oft. Manchmal...